Ist die “Digitalisierung” nur ein Hype?

Über das Thema Digitalisierung besteht eine rege Meinungsvielfalt.

Das Spektrum der Meinungen reicht dabei weit auseinander. Die Meinungen über die Digitalisierung gehen von der Grundlage für die Lösung vieler zukünftiger Probleme und folglich einer lebenswerteren Zukunft, bis hin zur Angst vor dem Verlust von Arbeitsplätzen und dem „gläsernen“ Menschen.

Menschen, die zu dieser Meinungsvielfalt gehören, sehen zumindest, dass die Digitalisierung definitiv einen großen Bestandteil unseres alltäglichen Lebens einnehmen wird. Sie unterscheiden nur hinsichtlich der Auswirkungen, die diese mit sich bringen kann.

Die anderen wiederum stigmatisieren die Digitalisierung immer noch als künstlich erzeugten Hype. Sie glauben erst gar nicht, dass die Digitalisierung eine solche wichtige Säule unserer Zukunft darstellen wird, oder zumindest nicht in der nächsten Dekade.

Die Digitalisierung ist aber definitiv kein Hype, auch wenn manche sie momentan als solches ansehen. Die Digitalisierung schreitet bereits seit vielen Jahren in vielen Bereichen unseres Lebens meist unbemerkt oder ohne große Beachtung voran und hat bereits viele neue Produkte und neue Geschäftsmodelle geschaffen. Der Unterschied ist nur, dass in den letzten Jahren immer schneller, neue Technologien entwickelt wurden oder bestehende Technologien auf eine neue Leistungsstufe gehoben wurden. Die Digitalisierung hat sich folglich beschleunigt. Diese verschiedenen neuen digitalen Technologien wurden dann von jungen, innovativ denkenden Unternehmen klug kombiniert und damit Produkte, Dienstleistungen oder Geschäftsmodelle entwickelt, die die bestehenden Branchen erschüttern konnten. Das dies zurzeit bisher nur in bestimmten Bereichen geschehen ist, heißt nicht, dass dieses Schicksal andere Produkte in anderen Märkten nicht ereilen wird.

Vielleicht sehen Menschen, die die Digitalisierung als Hype ansehen, aber auch einfach nicht die neuen Möglichkeiten, die dieser Wandel mit sich bringen kann, auch für sie. Oder sie verkennen den Wandel, weil sie mehr in die Vergangenheit schielen und es dort doch seit vielen Jahrzehnten in ihrem Markt ihrer Meinung nach keine großen Veränderungen gegeben habe und dies nach ihrer Ansicht auch so weiter gehen wird. Ist es vielleicht eine Art Lethargie, weil man sich den neuen Technologien nicht stellen möchte, da man nicht viel über diese weiß und nun noch mal viel lernen müsste, aber man dies nicht möchte? Schließlich gibt es doch keinen akuten Handlungsdruck, wenn doch alles läuft! Doch die Frage ist, wie lange es noch so läuft?! Eventuell ist ein Start-Up, ein Wettbewerber oder auch der eigene Kunde schon weiter in seiner Entwicklung und man gelangt plötzlich ins Hintertreffen, da der Kunde nun die neuen Technologien für seine Produkte nutzen möchte und nun die Produkte des Wettbewerbers favorisiert, da er bereits erste Produkte mit neuen digitalen Zusatznutzen anbietet.

Durch diese Untätigkeit, die Digitalisierung zu nutzen, gehen sie eine große Gefahr ein, neue Potentiale für ihr Business zu verschlafen oder zumindest ihre zukünftige Wettbewerbsfähigkeit einzubüßen.

Auch das Argument, dass Arbeitsplätze verloren gehen, ist zu kurz gedacht. Wie auch bereits zuvor haben die industriellen Revolutionen keine Arbeitsplätze auf lange Sicht vernichtet, sondern das Gegenteil ist der Fall, es wurden neue Arbeitsplätze generiert. Zudem kam der Fortschritt mit besseren Arbeitsbedingungen und neuen, besser bezahlten Jobs daher.

Auch die Digitalisierung wird keine Jobs vernichten, im Gegenteil, es werden neue Jobs entstehen und die bestehenden Jobs in Zukunft anderen Fokus erhalten. Das bestimmte Tätigkeiten wegfallen ist Teil der Weiterentwicklung unserer Gesellschaft und nicht direkter Ausfluss der Digitalisierung, sondern des allgemeinen Fortschritts, an dem die Digitalisierung aber natürlich auch ihren Anteil hat.

Gehen Sie bitte nicht davon aus, Ihr Markt und Ihre Produkte werden diesen Wandel nicht erfahren. Die Digitalisierung wird von vielen Branchen bereits aktiv angegangen und wenn Sie dieses Thema links liegen lassen, werden Ihre Wettbewerber mit neuen Produkten und Dienstleistungen auf den Markt treten. Nehmen die Kunden diese schnell an, haben Sie einen ungemeinen Wettbewerbsnachteil, der nur schwer aufzuholen ist.

Durchleuchten Sie ihr Produktportfolio genau und versuchen Sie, die Entwicklungen in Ihrer Branche zu prognostizieren. Die Bedürfnisse der Kunden sind dabei maßgeblich für Ihre Produkte und Dienstleistungen. Die Welt nach der Pandemie wird sich mehr vernetzen und nach intelligenteren, vernetzten Produkten mit besserer UX (user experience) rufen, die auch Sie anbieten müssen, um weiterhin stark im Markt vertreten zu sein.

Schreibe einen Kommentar